Taking Over – Graffiti und Urban-Art in der Galerie Borchardt
Zunächst nur digital und zu einem späteren Zeitpunkt in einem persönlichen Besuch vor Ort in der Galerie Borchardt erlebbar: Vor kurzem hat der Urban-Art Künstler Mirko Reisser (DAIM) die Räume der Galerie Borchardt übernommen und wird sie in einem längeren Prozess in ein Gesamtkunstwerk verwandeln.
Das von der Stiftung Kunstfond im Rahmen des Programms NEUSTART KUNST geförderte Projekt ist zunächst ein medial vermitteltes und dann öffentlich zugängliches Urban-Art-Projekt, das mit Wandgestaltungen und Rauminstallationen dazu anregen soll, künstlerische Beiträge in die Planung von Architektur zu integrieren. “Taking Over” lautet der Titel des prozesshaften, zunächst rein virtuell über die digitale Plattform „Matterport“ erfahrbaren Projektes. Mirko Reisser, auch bekannt unter dem Namen DAIM, erschließt mit seinen Arbeiten neue Perspektiven, entgrenzt Räume und bringt Wände zum Vibrieren. Er ist vor allem für seine großformatigen Graffiti-Arbeiten im 3D-Stil bekannt und zählt hinsichtlich seiner Technik zu den besten Graffiti-Künstlern weltweit. Vertreten wird Mirko Reisser vom Hamburger Kunstsammler Rik Reinking, mit dem die Galerie Borchardt ebenfalls verbunden ist und ein lebendiges Netzwerk pflegt. Bereits im Jahr 2006 haben Peter Borchardt und Rik Reinking ein gemeinsames Projekt verwirklicht: das temporäre Skulpturenprojekt in der City Nord Hamburg. „Jenseits des Mainsteams war es schon immer interessanter“ lautet eine der markanten Aussagen von Rik Reinking. Dies gilt auch für das Konzept und die in der Galerie Borchardt vertretenen Künstler an der Schnittstelle von Kunst und Architektur – und insbesondere für Mirko Reisser.
Wie kreativ sich mit der gegenwärtigen Pandemie in der Kunstvermittlung umgehen lässt, zeigt der umtriebige Hamburger Galerist. Geplant ist innerhalb des Urban-Art Konzepts ein rein digitales Kunstwerk im digitalen Raum. Nach Aussage von Peter Borchardt soll dieses, sobald es realisiert wird, als Non-Fungible Token (NFT)* angeboten werden. Auch eine App ist laut Borchardt in Planung. Ein Kunstwerk von DAIM könne mit dieser dann über digitale Devices in jeden beliebigen Raum projiziert werden.
Aktuell arbeitet DAIM auch in Stuttgart an einem spektakulären Graffiti. Im Rahmen der Ausstellung WÄNDE I WALLS des Kunstmuseum Stuttgart gestaltete er vom 25. bis 30. Mai 2021 in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt eine über 100 Quadratmeter große Fassadenfläche am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium. Die Arbeit ist zugleich der Abschluss des Ausstellungsprojekts WÄNDE I WALLS, das an mehreren Orten in Stuttgart der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Raumgrenze Wand nachspürte. DAIM bereicherte für das Projekt auch den gläsernen Kubus des Kunstmuseums mit einer leuchtenden, im Stadtraum weithin ausstrahlenden Fassadenarbeit in seinem typischen 3D-Stil.
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